Adios Montevideo – Hallo Autobahn / Hallo Colonia

Erstes Zwischenziel: Colonia del Sacramento

Adios Montevideo

Super schnell sind die Tage in Montevideo rum. Unsere sieben Sachen müssen wir auf sechs Sachen reduzieren. Zu viel Gewicht macht sich nicht gut auf dem Velo und wir haben sowieso schon mehr dabei als sonst. Also packen wir einen Weinkarton voll mit Spanischheften, Kleidern und klitzekleinen Souvenirs für daheim. Ab zur Post damit.

Nee – da ist Werbung drauf…
Häh??? Werbung?
Ja, die Weinmarke.
Aha – ja klar…
Bitte Papier drum.
Oh ja – Papier. Wo gibt’s denn hier Packpapier?
Ja, in der Papeterie um die Ecke.
Ach so. Si. Claro.

…Irgendwie haben wir es dann doch noch geschafft.

Und Mayte, unser Spanischengel, sie ist uns ans Herz gewachsen. Wir werden sie vermissen. Sie uns sicher nicht, so doof wie wir uns angestellt haben.

Die gemütlichste Autobahn der Welt

Samstag morgen stehen wir früh auf und um 8:00 Uhr geht es los. Ab auf die Ruta 1. Das ist angeblich die gemütlichste Autobahn der Welt, hat Jörg irgendwo gelesen. Darauf bewegen sich Fussgänger, Fahrradfahrer, Pferdewagen, Gauchos zu Pferd, dreiköpfige Familien auf einem Minimotorrad und sämtliche Fahrzeuge mit Motor. Eigentlich rollt es sich gut. Die Sache hat nur zwei Haken: die Hügel und es ist stinklangweilig, weil öde. Das wussten wir aber vorher (wir hatten die Strecke auf dem Weg nach BsAs schon gesehen) und so können wir uns damit arrangieren (Carmen am besten mit Musik).

Erste Übernachtung: Campinplatz in Kiyú
Eigentlich hiess es, es sei schon geschlossen, nachdem ich per Facebook Kontakt aufgenommen hatte. Als wir dann aber dort stehen, nehmen die Leute uns fröhlich auf und wir geraten Hals über Kopf in eine Familienparty. „Wir feiern hier jedes Jahr das Ende des Sommers mit der ganzen Familie. Asado? Möchtet Ihr was?“ Wir sind total platt – 80 km am ersten Tag mit weit über 30 Grad Hitze. Der Campingfritz liest in unseren Blicken und kommt mit eiskaltem Mineralwasser angetrabt. Herrlich. Asado – Ja, in zwei Stunden gern.

Zwei Stunden später stehen wir brav bei den Herren am „Grill“. Die sind inzwischen total blau (um halb sechs am Abend) und die Frauen sitzen für sich – sie werden wissen, warum. Aber suuuper herzlich bekommen wir Fleisch und Wurst aufgeschnitten, alles wird mit den Fingern gegessen, ist unglaublich fett und die Männer sind echt voll! Mann Mann. Unser Bier (die obligatorische Literflasche zum Feierabend) lassen wir dummerweise eine Minute aus den Augen – Zack, setzt der eine Kollege an und … ja – jetzt möchten wir ehrlich gesagt nichts mehr von dem Bier. Ich, als Wurstkind, fand es aber trotzdem lecker!

In der ersten Zeltnacht kommt dann noch das volle Programm mit Gewitter und Sturm! Aber alles gut. Trotzdem gut geschlafen.

Sonntag haben wir krassen Wind, überwiegend von der Seite. Zum Glück ist es den ganzen Tag bewölkt und nicht mehr so heiss. Übernachtung in Nueva Helvecia. Da war ein Zeltplatz an der Strasse angeschlagen und irgendwie dachten wir, Nueva Helvetcia sollte man als Schweizer mal besucht haben. Das Schweizerische beschränkt sich in dem Ort jedoch auf viele Schweizer Kreuze in der Werbung und auf die Geschichte in dem Ort (1862, der Gründer soll angeblich Sigrist geheissen haben). So landen wir im Hotel Blumen – auch dort werden wir wieder sehr freundlich emfangen und obwohl gerade renoviert wird und sie eigentlich geschlossen haben, dürfen wir bleiben.

Ab nach Colonia del Sacramento

Gut ausgeschlafen und frisch starten wir dann Montag Richtung Colonia. Wieder mit viel Wind und viel Sonne. Wir freuen uns auf unser Ziel bei Elisabeth und Mark, Freunde von Jörg, die vor gut einem halben Jahr aus der Schweiz ausgewandert sind. Sie empfangen uns wahnsinnig gastfreundlich und teilen drei Tage lang ihr kleines Paradies mit uns. Wir geniessen es in vollen Zügen.
Sie haben zwei Hunde, die einfach Spass machen. Moja ist die zugelaufene Mischlingshündin, die am Silvestermorgen vor ihrer Tür sass, wenige Wochen alt und total voll mit Flöhen und Zecken. Und Mbili, der Labradorwelpe, der gerade mal 10 Wochen alt ist. Die zwei machen nur Unsinn. Wir haben sie inklusiv Frauchen und Herrchen voll ins Herz geschlossen!
Merci vielvielmal für todo!!!

Der Ort Colonia del Sacramento ist ein Bijoux. Man hat das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Natürlich ist es touristisch – aber trotzdem schön! Aber seht selbst.

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Unser Weg

 

9 Kommentare bei „Adios Montevideo – Hallo Autobahn / Hallo Colonia“

  1. Waltraud und Hansueli sagt: Antworten

    Liebe Carmen, lieber Jörg, schön zu hören, dass es euch gut geht. Liebe Grüsse Waltraud und Hansueli

    1. So lieb, dass Ihr uns schreibt! Es ist schön, zu erleben, wie die Brugger an uns denken und uns „begleiten“.

  2. Liebe Carmen, lieber Jörg,
    wir bedanken uns für Eure tollen und spannenden Reiseberichte, die wir mit ganz viel Interesse verfolgen. Toll, was Ihr macht und erlebt; super, dass Ihr uns teilhaben lasst.

    Ute und Heiko aus Bielefeld

  3. Herzliche Grüsse von Bintan Island wo wir kurz rasten auf unserer Heimreise von Australien.
    Es freut uns, dass es gut geht und ihr bisher Spass hattet in Südamerika. Weiterhin alles Gute und viel Glück.
    Eure Nachbarn.

    1. Danke und viele Grüsse zurück. Mensch, sind schon vier Wochen rum… kommt gut heim!
      C&J

    2. Schön, dass Ihr uns virtuell begleitet;)

  4. Nun ist es soweit, wir sind in Gedanken bei euch und wünschen euch spannende Momente, Spaß, Freude und alles Glück dieser Welt. Ganz liebe Grüsse Edith und Daniel ps. wir vermissen euch.

    1. Wir kommen wieder, Ihr Lieben! Es tut gut zu wissen, dass Ihr an uns denkt ?

  5. Hallo ihr Beiden, Colonia also Köln hättet ihr bei uns auch haben können – ist bloß 40 km entfernt. Weiterhin gute Reise. Euer Dieter

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