2011/4 Budapest (HU) – Wien (AT)

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29. Juli: Pausentag in Budapest

Wir entscheiden uns für ein klassisches Touriprogramm in Budapest. Markthalle besichtigen, danach in eines der historischen Thermalbäder, in unserem Fall das Gellertbad, dann noch ins Ungarische Nationalmuseum. Jetzt brauche ich noch einen Pausentag. Jörg genehmigt mir leider keinen 🙁

30. Juli: Budapest (HU) – Esztergom (HU) 76 km

In Estragon, wie Jörg diesen Ort nennt, steht die Basilikum-Kirche, damit meint er die Basilika. Sie ist die grösste katholische Kathedrale des Landes Ungarn und wirklich beeindruckend schön. Wir essen am Abend typisch ungarisch. D.h. viel Fleisch. Eigentlich essen wir schon seit drei Wochen vor allem Fleisch oder Fisch, wenn wir auswärts essen. Wenn wir selbst kochen gibt es vor allem Gemüse, Salat und Nudeln oder Reis. Was uns beruhigt ist jedoch, dass die Lebensmittel sicher keinen weiten Anfahrtsweg hatten, sondern aus der Umgebung stammen. Die Menschen sind hier noch viel näher am Produkt uns seiner Entstehung dran als wir. Übrigens, seit Budapest haben Gegenwind, sind immer noch die einzigen, die in Richtung Westen fahren und wir treffen jetzt viel öfter Radreisende.

31. Juli: Esztergom (HU) – ? (SK) 88 km

Wir wählen den Weg durch die Slowakei, da es dort flacher ist als in Ungarn. Gegenwind hätten wir wohl in beiden Ländern gehabt. Ich darf mich meist hinter Jörg verstecken und ihm im Windschatten folgen. Auf Dauer ist das aber auch anstrengend, da Du immer nur auf den Rücken des Vordermanns starrst. Aber immer noch besser, als vorne gegen den Wind ankämpfen. Zum Glück haben wir halbwegs gutes Wetter und es ist trocken. Wir zelten ein letztes Mal wild. Es gibt auch gar keine andere Möglichkeit. Unser Zeltplatz liegt direkt neben dem Radweg auf dem Staudamm. Um sechs Uhr abends kommt hier wohl niemand mehr vorbei. Und wenn doch, sind es höchstens Radreisende. So schnell haben wir noch nie einen Platz fürs Zelt gefunden!

1. August: ? – Bratislava (SK) 82 km

Mit Gegenwind kämpfen wir uns auf dem Damm neben der angestauten Donau schnurgerade vorwärts. Ja, die Entgegenkommenden haben gut Lachen! Dieser Damm ist soooo langweilig, dass ich im Windschatten fast einschlafe. Nach 50 km hat die Monotonie dann endlich ein Ende. Wir nähern uns Bratislava. Super organisiert werden Velofahrer in die Stadt geleitet mit einer extra Etage auf oder besser gesagt unter der Brücke. Toll!

2. August: Pausentag in Bratislava

Der Ort ist sehr schön. Vieles ist restauriert und ein Kaffee reiht sich ans nächste. Dazwischen sind Restaurants. Kleine Geschäfte gibt es nur wenige. Man muss schon gut suchen.Die Burg, der umgekehrte Tisch, lässt sich ebenfalls sehen. Trotzdem finden wir am Abend, dass wir jetzt aber genug Zeit in Kaffees verbracht haben.

3. August: Bratislava (SK) – Wien (A) 74 km

Mit etwas weniger Gegenwind trödeln wir uns nach Wien. Eine wirklich schön und sehr gut beschilderte Strecke, so dass niemand zwischen Kaffee und Kuchen den Weg verpassen kann. Als wir uns der Stadt nähern fahren wir durch eine FKK-Zone. Wir hatten davon gelesen, aber als uns auf der Strasse die ersten Menschen im Adamskostüm entgegen kommen, da müssen wir doch schmunzeln. Die Zone ist auf beiden Seiten der Donau ca. 3 km lang. Als uns dann noch in Rollerblader entgegenkommt, nackt versteht sich, können wir uns nicht mehr halten. Kaum ist er ausser Hörweite prusten wir los! Herrlich!

Wir haben es geschafft!!!! Wir sind in Wien. Ein unglaubliches Gefühl. Knapp 1900 km und ungefähr 15 Passkontrollen liegen hinter uns! Wir sind doch ein bisschen stolz und belohnen uns mit einem Stück Sachertorte.

4. August: Stadtbesichtigung in Wien
5. August: Heimreise

Zum Abschluss der Versuch eines kurzen Resumées:
Warum machen wir das? „Was treibt Euch an?“ wurden wir unterwegs gefragt… Es sind die Begegnung und das Erleben anderer Kulturen. Du tauchst ein in andere Welten und darfst ein Teil davon sein. Wir wurden nie enttäuscht, wenn wir vertraut haben. Gelächelt wird zum Glück überall. Und das geht direkt ins Herz. Zack – und Du fühlst Dich gleich ein bisschen weniger fremd. Gastfreundschaft erleben zu dürfen, ist ein Geschenk. Veloreisen macht süchtig…

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